MS POCAHONTAS (UA)
Gerhild Steinbuch
Eine schöne Frau, die mit ihrer Heimat verbunden ist, ein schöner Mann, der weit gereist ist. Sie ist mutig, er ist stark. Beide dürfen sich nicht haben, bekommen sich aber doch. Pocahontas: ein Disney-Märchen. Schnitt. Ohne den Trickfilmschleier offenbart sich die historische Vorlage als eine brutale Eroberung des Landes der Ureinwohner durch die Europäer, die Zerstörung einer Heimat ohne Rücksicht auf den Verlust von Besitz, Leben, Würde. Im Rahmen des AUTORENstudio überschreibt Gerhild Steinbuch den Pocahontas-Mythos und betrachtet ihn im Spannungsfeld territorialer, psychischer und physischer Grenzen.
PRESSESTIMMEN
"Unter dem Titel »MS Pocahontas« hat die Nachwuchsregisseurin Laura Linnenbaum vom Regie-Studio [...] in der Box des Frankfurter Schauspiels inszeniert: eine sprachliche Meisterleistung der drei Schauspieler angesichts verzwickten chorischen Sprechens mit Appositionen und ständigen Selbstkorrekturen zugunsten der politischen Korrektheit."
Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Rost frisst an dem Kahn in der Box des Frankfurter Schauspiels, wo Laura Linnenbaum die Uraufführung besorgt hat. [...] Immer wieder wird chorisch gesprochen, der splitterhaft strukturierte, durch Wiederholungen gekennzeichnete Text wird musikalisch rhythmisiert."
Frankfurter Rundschau
"Es ist ein Stück zur Stunde, das da gespielt wird. [...] Gerhild Steinbuch führt es [...] auf einen Kern der gewalttätigen Unterwerfung zurück und bringt es mit einer andersartigen Form der Fahrt über das Meer zusammen: mit dem Schicksal der Flüchtlinge auf dem Mittelmeer."
Offenbach-Post
Schauspiel Frankfurt
Uraufführung: 17. Mai 2015
Regie: Laura Linnenbaum
Bühne: Daniel Wollenzin
Kostüme: Marie-Therese Freise
Musik: Christoph Iacono
Dramaturgie: Henrieke Beuthner
Besetzung: Paula Hans, Paula Skorupa, Oliver Kraushaar