REISE NACH PETUSCHKI
Wenedikt Jerofejew
(c) Marco Kany
»Für den oberflächlichen Betrachter stellt das Werk eine Zugreise des während der Handlung zunehmend betrunkener werdenden Protagonisten Wenedikt (›Wenja‹) Jerofejew dar.« Soweit Wikipedia.
Das ist nicht falsch, offenbart aber nicht den ganzen Zauber dieses ebenso grässlichen wie komischen kleinen großen Buches. Von Phantomen und Engelschören belästigt, versucht sich der Held in einer Reise zur Geliebten. Wenn er sich bloß erinnern könnte, in welcher Reihenfolge er was getrunken hat, wann er währenddessen seine Gastgeschenke erworben, welche das waren – und wo sie sind ...
Diese Reise läuft aus dem Ruder, so wie dem Autor sein spätsozialistisches Leben aus dem Ruder lief. »Moskau-Petuschki« ist ein Kultroman des sowjetischen Untergrunds. Eine haarsträubende Groteske.
Saarländisches Staatstheater
Wenedikt Jerofejew
Premiere: 23. Mai 2014
Inszenierung: Laura Linnenbaum
Bühnenbild: Julica Schwenkhagen
Kostüme und Puppen: Michaela Kratzer
Dramaturgie: Nicola Käppeler
Besetzung: Pit-Jan Lößer, Klaus Müller-Beck, Robert Prinzler
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